Ein freundliches „Hallo“ an alle Bauherren,
heute soll es um das Thema Heizungsformen gehen. Wie findet man die richtige Lösung für sein Haus und welche Vor- und Nachteile die beliebtesten Heizformen bieten, verrate ich Ihnen in dem folgenden Beitrag.
Wie finde ich überhaupt die richtige Heizungsanlage für mein Haus?
Um diese Frage umfassend beantworten zu können, müssen sich ein paar Gedanken im Vorfeld gemacht werden:
1. Wie muss ich mein Haus planen, um die jeweilige Heizungsart umzusetzen? z.B. Platz für ein Rohstofflager, Anschluss ans Gasnetz, Südausrichtung von Dachflächen etc. Dadurch lassen sich bereits ein paar Heizungsarten ausschließen.
2. Die Kosten sind für jede Heizungsart unterschiedlich. Je nachdem lassen sich aber die Kosten recht gut durch unterschiedliche Arbeiter als auch Preisentwicklungen in der Vergangenheit vergleichen.
3. Langfristiges Denken & Vorlieben sind hier wichtig, z.B. schätze ich beim Heizen mit Holz Arbeiten, wie Holz hacken und anfeuern oder bevorzugt man lieber einfache Lösungen wie Gas oder Öl?
Wie in meinem letzten Ratgeberbeitrag beschrieben, dürfen ab 2024 Brennwertheizungen nicht mehr allein eingebaut werden, sondern müssen zu mind. 65 Prozent mit erneuerbaren Energien, beziehungsweise Strom betrieben werden. Wie genau hier die gesetzliche Regelung aussehen wird, ist dabei noch nicht klar.
Heizen mit Gas oder Öl: Brennwertheizungen
Vorteile
- Alte Heizungen lassen sich durch den Einbau eines Geräts mit neuester Brennwerttechnik relativ günstig modernisieren.
- Bei zentralem Gasanschluss ist kein Tank oder Brennstofflager notwendig.
- Hoher Wirkungsgrad bei modernen Geräten.
- Zusätzliche Befeuerung mit Holz möglich.
Nachteile
- Schwankende Rohstoffkosten.
- Fossile Rohstoffe, die allerdings mit recht hohem Wirkungsgrad verfeuert werden.
- Bei Öl braucht man immer einen Tank.
- Besteht keine Möglichkeit, das Haus an das Gasnetz anzuschließen, braucht man einen Flüssiggastank. Flüssiggas ist oftmals teurer als Erdgas.
Heizen mit Holz
Die meisten Heizlösungen mit Holz sind sogenannte Pelletheizungen. Diese Heizung wird mit Holzpellets befeuert, die der Heizungsanlage automatisch zugeführt und verbrannt werden.
Vorteile
- Nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff.
- Wer selbst Holz schlägt, kann Heizkosten senken. Gilt allerdings nicht für Pelletöfen.
- Hoher Wirkungsgrad bei Holzpellets.
Nachteile
- Vorratsfläche für Rohstoffe z.B. Holzpellets notwendig.
- Technik relativ teuer.
Elektroheizungen
Hierunter versteht man beispielsweise mobile Heizlüfter, Nachtspeicheröfen oder Infrarotheizungen.
Vorteile
- unmittelbare Erwärmung der Heizkörper
- Ökostromtarif wählbar
- mobile Heizkörper möglich, Systeme sehr flexibel
- sehr günstig in der Anschaffung
- wartungsarm
Nachteile
- sehr hohe Stromkosten
- Abhängig von Strompreisen
- schlechter Gesamtwirkungsgrad
- Bei Neubauten hoher Dämmaufwand nötig, um gesetzlich vorgeschriebene Energienormen einzuhalten
Wärmepumpen
Unter Wärmepumpen versteht man Systeme, welche Energie aus ihrer Umgebung entziehen und diese zu Heizzwecken nutzbar machen, z.B. Grundwasser, Luft oder der Erde.
Die Leistung einer Wärmepumpe ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen aufgenommener elektrischer Energie für den Betrieb der Pumpe und der abgegebenen Wärme. Die sogenannte Leistungszahl.
Vorteile
- niedrige laufende Kosten
- nachhaltig, insbesondere bei Ökostromtarifen
- wartungsarm
Nachteile
- genügend Platz auf dem Grundstück für eine Erdwärmepumpe (Flächenkollektor)
- Abhängigkeit von Außentemperaturen für Luftwärmepumpen
- Relativ hohe Anschaffungskosten
Solarthermie
Vorteile
- nachhaltig
- gut mit anderen Systemen kombinierbar
- sehr geringe laufende Kosten für die Energie
Nachteile
- braucht viel Dachfläche
- hohe Anschaffungskosten
- Abhängigkeit von Sonnenstrahlen und Ausrichtung
Mein Fazit
Genauso wie das Haus ist auch die Heizungsart eine individuelle Geschichte. Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Heizform für ihn, sein Grundstück, die Lage oder die Kosten sinnvoll ist.